Renntiersafari & Nordlichter

Am Donnerstag war einiges los! Kurz nach dem Mittagessen ging’s zum Snow-Game-Haus. Dort mussten wir uns umziehen und mit Helm bewaffnet Führen wir auf dem Snowmobile zu den Renntieren. Für Karin war die Fahrt nicht so prickelnd, da das Visier angelaufen ist und sie nichts sah und der Fotorucksack verrutschte. Angekommen bei der Renntierfarm wurden wir mit Tee und zopfähnlichem, süssen und nach Kardamom riechendem Brot empfangen. In einem Raum konnten wir uns aufwärmen und der Besitzer der Renntierfarm bewirtete uns und erzählte uns etwas über die finnischen Renntiere. Für ihn fängt das Jahr im Mai/Juni an, da dann die Renntierbabys auf die Welt kommen. Innert einer Stunde können diese schon laufen und nach einem Tag laufen sie schon schneller als wir Menschen. In Finnland wird der Renntierbestand vom Staat reguliert. Es gibt Maximum 200’000 Tiere. Deshalb müssen die Tiere regelmässig gezählt werden und dies geht am besten im Sommer, wenn die Moskitos kommen, da dann die Tiere sich sammeln und als Herde unterwegs ist. Im Innern der Herde werden sie nicht gestochen von den Moskitos, da der Gestank zu intensiv ist. Im Oktober sammeln sich die Tiere wieder, da dann die Paarungszeit ist und die einzige Aufgabe der Weibchen ist, schwanger zu werden. Die überschüssigen Renntiere werden für die Fleischproduktion verwendet. Im November sind die Renntierfarmer im Wald auf der Suche nach ihren Tieren. Sobald der Winter kommt und es mehr als 70cm Schnee hat, sind die Renntiere auf die Fütterung durch die Menschen angewiesen, denn sie finden nichts mehr zu essen.
Es gibt in Lappland etwa 700 Renntierbesitzer. Den Mann, den wir getroffen haben, sagte, dass er dies auch aus innerer Überzeugung mache und nicht aus Profitgier. Er liebt es draußen zu sein und im Einklang mit der Natur zu leben.
Nach diesen Informationen durften wir uns in einen Schlitten setzen und uns von einem Renntier ziehen lassen, dies waren alles Männchen, da die Weibchen momentan trächtig sind. Es war wunderschön durch die verschneiten Wälder gezogen zu werden und den Renntieren beim fressen zu zusehen. Danach ging’s mit dem Snowmobile zurück nach Luosto. Der Rückweg gefiel auch Karin besser, da wir den Fotorucksack fest montierten am Snowmobile und das Visier einen Spalt offen liesen, konnten wir beide die rasante Fahrt geniessen.
Am Abend hatten wir Besuch von Brigitte und Gabriela aus der Schweiz. Wir haben uns bei den Aktivitäten kennengelernt. Bei einem feinem Znacht (Ofenkartoffeln, Fisch, Spinat, Salat und zum Dessert Beeri-Creme) kamen wir ins Gespräch. Um 22 Uhr machten wir uns auf zum See, denn der Himmel war sternenklar. Wir wurden nicht enttäuscht, wie die Bilder zeigen. Um 1 Uhr machten wir uns auf den Heimweg und wir entdeckten auch einen grünen Schimmer über unserem Haus und stellten nochmals unsere Kamera auf, welche schon ziemlich durchgefroren aussah, ein richtiger Härtetest, den sie bestand bei Minus 14 Grad.

One thought on “Renntiersafari & Nordlichter

  1. Monika

    Rentierschatzi! 🙂
    Sind die aurorae borealis eigentlich immer grün? Anyway, ziemlich phantastisch, und zwar so, dass man es auf dem Bild kaum glauben kann, dass es wirklich so aussieht.
    Viel Vergnügen weiterhin – und liebe Grüsse vom Zürisee, heute wunderbar frühlingswarm (wärmer als in meinem Büro).

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