Kalmar: Honung, Slott und Caches

Heute waren wir lange unterwegs. Am Morgen starteten wir mit der Suche nach einem bestimmten Honig, der letztes Jahr sehr gut gemundet hat. Gestern Abend hat Karin herausgefunden, dass man diesen Honig nur eine Stunde von hier entfernt bekommen sollte, also nichts wie hin. Wir kamen zu früh, also holten wir den ersten Cache des Tages bei einer Windkraft-Anlage. Danach ab ins fik&butik. Die Verkäuferin war sehr nett, doch leider war ihr dieses Produkt ausgegangen. Sie empfahl uns ein Geschäft in Kalmar. Wir assen noch ein Stück selbstgemachten Blubär-paj. Der schmeckte sehr gut. Falls ihr mal in Rockneby vorbeikommt solltet ihr Linda und ihr Geschäft undbedingt besuchen!

So fuhren wir weiter nach Kalmar. Das Geschäft fanden wir auf Anhieb, doch dort gab es nur Punsch-Honung. Der Mann erklärte aber, wo wir vielleicht doch noch den „Honung med fläder och Champagne“ bekommen könnten, also liefen wir los. Doch es war wie verflixt, dieses Geschäft hatte geschlossen und zog gerade um. Auf der Homepage des Herstellers war unter den Einzelhändlern auch die slottsbutik aufgeführt. Also liefen wir weiter Richtung Kalmar Slott. Um ins Schloss zu kommen lösten wir zwei Eintritte. Drinnen ging’s als erstes zur slottsbutik: judihui! Endlich waren wir fündig geworden. Die Verkäuferin schaute nicht schlecht, als wir mit so vielen Honung-Gläsern auf einmal kamen. Zum Glück konnten wir unseren Einkauf in der Butik stehen lassen und uns so das Schloss oder vielmehr den Palast ansehen. Doch zuerst stärkten wir uns mit einem Broccoli-Käse-Kuchen im slottscafé.

Um 13:30 Uhr begann die Führung auf Englisch. Wir verstanden das Burgfräulein gut. Sie erzählte mit viel Witz und Humor und vermittelte auch viele Informationen. Zuerst erklärte sie uns den historischen Ablauf, wie sich ein Wehrturm, zu einem Schloss und schlussendlich zu einem Palast entwickelt hatte. Und am Schluss als Kornspeicher und als Brennerei gebraucht wurde. Dann ging’s ins Verliess, welches nicht für Schwerverbrecher gebraucht wurde, sondern für jene, die eine andere Meinung vertraten. Es gab sogar ein WC im Kerker, das bestand aus einem Rohr, dass durch die Wand die Flüssigkeiten nach aussen leitete und für die Frischluftzufuhr zuständig war. Später im Mittelalter wurde das Verliess umgebaut und als Küche genutzt. Beim Aufbereiten des Schlosses entdeckten sie im Verliess Abfall aus dem 13. Jahrhundert. Weiter ging’s ins in den zweiten Stock. Dort machte sie uns auf die Steinplatten aufmerksam. Gustav Wasa hatte die Reformation in Schweden eingeführt und König und Kirche waren sich sehr nahe. Da die katholischen Klöster nun hinfällig wurden, hat er von diesen Steine (vorallem Grabsteine) bei sich im Schloss als Bodenplatten einbauen lassen. Der König tritt die katholische Kirche mit Füssen, wortwörtlich!
Zuerst schauten wir uns das Schlafgemach der Königin an. Dort stand das einzig erhaltene Möbel aus der Zeit von Erik Wasa: das Himmelbett. Wie Untersuchungen gezeigt haben, war dies ein spezielles Bett. Einerseits ist es einer dänischen wohlhabenden Familie gestohlen worden und anderseits war es ein Reisebett, da es sich leicht in 3 Teile zerlegen lässt. Zuerst war dieses Bett für die Königin Elisabeth von England gedacht. Doch sie war für die Avancen von Erik, der Sohn von Gustav, nicht empfänglich. Sie soll gesagt haben,solange ihr noch keine Gabel kennt, komme ich nicht nach Schweden.
Danach schauten wir das Empfangszimmer der Königin an. Es zeichnet sich durch viele Holzmosaike an den Wänden aus. Dann betraten wir den Speisesaal. Eine gedeckte Tafel war vorbereitet, doch so appetitlich war das nicht immer. Aus dem Paj flogen Vögel in den Eiern waren Blutegel, die sich nach Wasser sehnten, so rollten die Eier auf dem Tisch herum. Da diese Essen oft lange gingen (6 Stunden), und man irgendwann eigentlich genug hatte, hatten sie eine Feder als Hilfswerk, um sich zu übergeben, damit man weiter essen konnte. Das Essen im Schloss war ein Spektakel, da rund um den Esstisch Leute standen und zuschauten.
Im königlichen Schlafgemach hatte man einen guten Ausblick, denn es hatte auf 3 Seiten Fenster. Auch dieToilette und den Geheimgang zeigte uns das Burgfräulein. Im Goldenen Saal empfang der König die Menschen. Die Decke ist zum grössten Teil immer noch Original. Es sind Platten an der Decke montiert, die mit Schnitzereien und Farbe bearbeitet waren. Eine solche Platte wiegt gut 100kg. Es hatte eine Menge solche Platten an der Decke. Wirklich beeindruckend.
Zum Schluss gings in die slottskyrka. Sie ist immer noch beliebt alsHochzeitskirche und für Taufen. Die Kirche wurde auch nie fremd genützt. Vorne befindet sich ein besonderes Gestühl für die Königin und den König. Ansonsten ist die Kirche übersäht mit Engeln, lateinischen Bibelzitaten und Ornamenten.
Nachdem die Fotos im Kasten waren und wir unseren Honung abgeholt haben, liefen wir noch auf dem Abwehrhügel um das Schloss herum. Danach gingen wir zurück zum Auto, und holten die ersten Caches. Kalmar ist ein Cacher-Paradies. Wir holten heute insgesamt 17 Caches und sind nun bei 84 Caches total angekommen. Marc’s Ziel ist übrigens am Ende der Ferien die 100-Grenze überschritten zu haben, dafür war Kalmar eine wichtige Station. Ausserdem kommt man beim Cachen an wunderschönen Orten vorbei, wie man auf den Bildern sehen kann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert