Karlstad-Arvika-Kanutour

Am Freitag machten wir uns von Karlstad auf nach Arvika. Auf dem Weg machten wir noch einen Abstecher zu einem Keramik-Laden. Der Flyer lag in der Jugendherberge auf und war teilweise auf Deutsch. Der Mann, den wir in dem Haus antrafen, war überaus freundlich und wir konnten ihm sogar beim Töpfern zusehen. Wir kauften dort zwei Tassen und einen Teller. Dann ging es weiter nach Arvika. Dort traffen wir am Mittag beim Kanu-Center ein. Wir bekamen die Karte und eine Beschreibung unserer Tour (auf deutsch) und die Bestätigung für den Campingplatz. Dort gingen wir auch als nächstes hin und stellten unser Zelt auf und machten es uns in unseren Campingstühlen bequem, um etwas zu essen und ein bisschen zu lesen. Am Nachmittag machten wir einen Rundgang durch den Campingplatz, der ist noch ziemlich gross und verfügt auch über einen kleinen Strand. Es war aber sehr windig und wir verzichteten aufs  Baden. Am Abend gingen wir nach Arvika, in die kleine Stadt. Um 18 Uhr schliessen die Läden bereits und nur noch die vereinzelten Restaurants haben offen. In Arvika wimmelte es von Menschen, den an diesem Wochenende fand hier ein Musik-Festival statt. Zum Znacht verspeisten wir einen Kebab-Hawai. Danach schauten wir uns Arvika noch an und gingen bis zum Hafen und anschliessend wieder zurück auf den Zeltplatz. Dort genossen wir noch die schöne Abendstimmung am See und machten auch die ersten Bilder. Um 23:00 Uhr kuschelten wir uns in unsere Schlafsäcke.

Die Nacht war sehr unruhig. Lange hörten wir noch Menschen reden und schon früh war es wieder hell. Eine Taschenlampe braucht man hier nicht zum Zelten. Wir drehten uns oft und wirklich bequem war es nicht auf dem unebenen Boden. Am Morgen holten wir frische Brötchen im Laden und assen diese mit Ovi-Crunchy und tranken einen Liter Milch. Danach brachen wir das Zelt ab und machten uns auf zum Kanu-Center. Um 9:00 Uhr waren wir dort und erhielten eine Einführung. Maya erklärte uns die Tour und was wir dürfen, was nicht und zeigte uns wenige Möglichkeiten auf, wo wir zelten könnten. Bei der praktischen Einführung (an Land) wurde uns gezeigt wie wir Paddeln sollten und wie der Umgang mit dem Kanuwagen funktioniert. Wir erhielten auch unseren Proviant, den wir beim Center schon bestellt hatten. Wir waren überrascht, wie viel das beinhaltet. Wir packten unser Material in blaue Fässer, damit es geschützt ist vor Wasser und schon stand auch das Taxi da und wir wurden nach Koppom gebracht. Im Übrigen ist noch zu sagen, dass es um 9:30 Uhr ein paar Regentropfen einsetzten. Als wir schliesslich um 11:30 Uhr in Koppom waren regnete es wie aus Gelten. „Das ist eben der schwedische Sommer“, erklärte uns der Taxifahrer. Also zogen wir uns erst einmal um. Vom Conveniat her waren wir es uns ja gewohnt in Regenhosen und Regenjacken herumzulaufen. Da ein Ende des Regens nicht in Sicht war, starteten wir mit unserer Kanutour. Auf dem Fluss war es sehr ruhig und wir kamen schnell voran. Auf dem Weg überholten wir eine Familie (5 Personen auf zwei Kanus verteilt). Gegen 16:00 Uhr  (nach ca. 10 km) erreichten wir die erste Ausstiegstelle. Von dort mussten wir ca. 2km zu Fuss weiter und das Kanu schieben. Bevor wir unsere Fahrt fortsetzten assen wir erst einmal etwas. Mittlerweile hatte es auch aufgehört zu Regnen und wir konnten uns von den Regenkleidern entledigen. Im See Hugin suchten wir dann einen Ort zum Übernachten. Das war gar nicht so leicht, weil es am Ufer meistens sehr felsig war und ein dichter Wald keinen Platz bot, um unser Zelt aufzustellen. Nach weiteren 4 km fanden wir dann einen Platz. Die Häringe steckten nur im Moos fest(Erde gab es nicht). Wir kochten zusammen Couscous und Wilderness-Stew (eine Fertigmischung, die nur noch mit Wasser angerührt werden musste). Da wir langsam Hunger hatten, schmeckte auch das ganz ordentlich. Marc ging das Geschirr abwaschen, er rutschte dabei aus und er konnte nur dank einem Seil, dass ich an einem Baum befestigte, wieder hinaufsteigen. Wir waren beide ziemlich kaputt und müde und gingen deshalb früh schlafen.

Am anderen Morgen wachten wir um ca. 8:00 Uhr auf und brachen wieder das Zelt ab und frühstückten ein wenig und dann gings weiter. Wir verliessen den See Hugin und fuhren weiter in den See Ränken. Schon früh kam ein ziemlicher Wind auf. Dies erschwerte das Paddeln sehr. Vor allem kamen dann auch noch Wellen (ca. einen halben Meter hoch) hinzu. Wir kämpften uns ab und schliesslich konnten wir nicht mehr. Nach 2,5 Stunden wollten wir gerne wieder eine Pause machen. Doch das Ufer bestand nur aus hohen Felsklippen und Wäldern. Irgendwann sahen wir ein Haus mit einem Boot in einer Bucht. Obwohl es geheissen hat, man soll solche Orte meiden, fanden wir, besser wie nie an Land kommen. Als wir in Rufweite waren, fragten wir die zwei jungen Männer höfflich, ob wir bei ihnen eine Pause machen können (natürlich auf Englisch). Die Antwort war Ja. Danach redeten sie miteinander auf schweizerdeutsch weiter. Sogleich gaben wir uns auch als Schweizer zu erkennen. Es stellte sich heraus, dass Fabio und Marco und ihr Vater aus Meilen kommen. Welch ein Zufall. Sie waren am Samstag von Oslo gekommen und waren dort zum Fischen. Fabio und Marco fuhren dann auch hinaus, aber kehrten rasch mit ihrem Fischerboot wieder um, da es ihnen zu starke Wellen hatte. Nach 2,5 Stunden warten, hatte sich der See nicht wirklich beruhigt und der Wind nicht allzu sehr abgenommen. Marco hatte sich auch via SMS in die Schweiz nach den Wetterprognossen für Arvika erkundigt und die besagten für Montag nur Regen. Somit war es für uns klar, dass wir uns vom Kanu-Center abholen lassen. Um 15:30 Uhr kam Michael vom Kanu-Center mit einem Transporter und holte uns ab. Er sagte uns, dass viele angerufen haben und die Tour abgebrochen hätten und dass die Wetterprognossen wirklich schlecht seien für Montag. So war unsere Kanu-Tour am Sonntag um 17:00 Uhr zu Ende. Wir haben das Material zurückgegeben und berieten uns, was wir jetzt machen sollen. Wir beschlossen, nach einem Hotelzimmer in Arvika zu suchen. Beim zweiten Anlauf wurden wir auch fündig. Endlich konnten wir duschen, danach gingen wir Pizza essen und schon bald genossen wir das angenehme Bett.

Heute morgen wurden wir mit einem riesigen Frühstücksbuffet überrascht. Wir bleiben noch für eine Nacht in Arvika und morgen geht unsere Reise weiter nach Karlsborg.

Hier eine Übersicht unserer Tour

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