Nusnäs-Dalhalla-Siljansee-Finnbacka

Heute morgen trafen wir uns wieder mit Renée und Walter. Da das Wetter nicht gerade viel versprechend aussah nach dem heftigen Gewitter in der Nacht, blieben wir etwas in der Gegend. Wir besuchten die Dalla-Pferd-Produktion in Nusnäs. Es war spannend zu sehen, wie viele Schritte für die Produktion nötig sind: Aussägen nach Vorlage, freihändiges sägen der Beine und Halspartie, Schnitzen, Grundieren, Ausbessern, Bemalen und Lackieren, wobei nur die ersten beiden mit Hilfe von Maschinen gemacht werden. Das Dalla-Pferd ist schon weit in der Welt herumgekommen. Sogar Präsident Clinton hat eines bekommen. Zuerst war das Pferd einfach nur ein Spielzeug für Kinder, dass die Menschen in Schweden während den Wintermonaten herstellten, nun ist es ein weltbekanntes Souvenir. Natürlich mussten wir auch ein paar solche Pferdchen kaufen.

Danach gings weiter nach Dalhalla. Dalhalla ist ein stillgelegtes Kalkbergwerk, welches die Form eines Amphitheaters hat. Angeregt durch eine einzige Person wurde dieses Bergwerk umgebaut zu einer grossen Bühne mit Bestuhlung. Nun finden dort Opernaufführungen, Rock und Pop-Konzerte statt. Das Spezielle an diesen Vorführungen ist, dass sie bei jeder Witterung stattfinden und das Aufspannen eines Regenschirmes verboten ist. Renée und Walter waren schon an solchen musikalischen Highlights und erzählten, dass die Leute mit Rucksack und Wolldecken kommen. Mitten in der Aufführung werde schon mal die Thermoskanne geöffnet oder etwas gegessen. Vor allem sollte man sich warm anziehen, es braucht kein Hemd und Krawatte oder das elegante Abendkleid für einen Ausflug nach Dalhalla.

Danach gings zurück nach Rättvik. Ausgerüstet mit einem Picknick machten Marc und ich uns auf zum Siljansee. Dort badeten wir endlich mal in diesem klaren Wasser. Wir konnten die ganze Zeit stehen im Wasser, so flach ist er. Leider zogen wieder dunkle Wolken auf und es fing an zu Donnern, deshalb packten wir unsere Badesachen zusammen und schauten uns noch den Markt in Rättvik an (findet jeden Dienstag statt). Erstaunlich war wieviele Menschen unterwegs waren. Es gab zwei Bühnen, auf der musikalisch was geboten wurde (die Töne wurden aber nicht immer getroffen). Wir verwöhnten uns mit einem feinen Glace. Für Marc fanden wir noch eine neue Hose. Dies, nachdem er gestern beim Sesseli-Lift hängen blieb und ein grossen Schranz in der Gesässtasche einfing. Aber keine Angst: Ich habe mir Grosis Tipp an der Hochzeit zu Herzen genommen und habe Nadel und Faden dabei.

Am Abend um 17:00 Uhr trafen wir uns wieder mit Renée und Walter und fuhren nach Finnbacka, zu einem traditionellen, schwedischen Dorffest, dieses findet nur einmal im  Jahr statt. Es gibt einige Stände, an welchen die Dorfbewohner ihr Handwerk zeigen und Produkte verkaufen (Klöppeln, Socken, Spinnen, Filzen, Drechseln, Schnitzen, Käse, …). Das Highlight sind aber die Kohlbulle, eine Art Omeletten mit Speckwürfeli direkt über dem Feuer gemacht, das ganze ist eine ziemliche fettige Angelegenheit. Diese Mahlzeit wurde früher von den Köhlern bei ihrer Arbeit im Wald zubereitet. Wir schauten nur zu und begnügten uns danach mit einem Getränk und einem Kuchenteller (2 Kuchenteller und 4 Getränke kosteten 40SEK, das sind etwa 6Fr.). Ich kaufte mir noch ein Handgemachtes Haarband. Die Verkäuferin hat sich so darüber gefreut, dass sie mich gleich fotografiert hat. Danach waren wir noch bei Renée und Walter zum Znacht eingeladen. Es gab Spaghetti mit einer sehr feinen Sauce und Salat dazu. Zum Dessert gab es zweierlei Melonen und Chriesi aus der Südtürkei. Wir vergassen ganz die Zeit und machten uns erst um 22:45 Uhr auf den „Heimweg“ in die Jugendherberge.

Fotos von Dalhalla und Nusnäs folgen morgen. Die Kamera blieb am Abend leider im Auto liegen und wir waren schon im Pijama.

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